dass ein Geheimnis auf die Stimmung schlägt?

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Einschlägige Experten haben das Geheimnis sehr eng definiert:
als absichtliches Verheimlichen von Information vor mindestens einer Person, als aktive Unterdrückung von Offenheit oder als mutwillige Täuschung, indem man eine Information weglässt.

Wir alle tragen das ein oder andere Geheimnis in uns. Sei es harmlos, wie die Rezeptur für das beste Tiramisu, oder dramatisch, zum Beispiel hohe Schulden, die Beteiligung an einem Verbrechen oder ein Doppelleben. Durchschnittlich 13 Geheimnisse, schleppt jeder Mensch mit sich herum und fünf davon hat er noch nie einem anderen verraten.

Geheimnisse lassen sich in 38 Kategorien unterteilen:
Lügen, sexuelle Untreue, emotionale Untreue (also Flirten), sexuelle Orientierung, Drogenkonsum, geheime Hobbys, Diebstahl, Trauma, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, Glaube an eine Ideologie, ungewöhnliche Verhaltensweisen, schlechte Leistungen im Beruf, eine Schwangerschaft, eine Familienbegebenheit, Finanzen, Vertrauensbruch und so weiter.
Das ist die bisher ausführlichste Einteilung der Geheimniswelt.

Menschen wägen meist genau ab, wem sie was anvertrauen. So steuern sie über Geheimnisse auch, wem sie sich nähern und wem sie fremd bleiben. Es ist also die Währung der Freundschaft. Sobald Menschen ein Geheimnis teilen, intensiviert sich ihr Kontakt.

In der Jugend spielen Geheimnisse dann eine immer größere Rolle. Ab etwa dem zwölften Lebensjahr begreifen Kinder, was Privatheit bedeutet – und nutzen sie fortan. In den kommenden Jahren erzählen sowohl Mädchen als auch Jungen ihren Eltern immer seltener und weniger bereitwillig, was sie in der Schule und in ihrer Freizeit erlebt haben. Wobei Jungen ihren Eltern mehr verheimlichen als gleichaltrige Mädchen.

Viele Eltern sind ratlos oder gar verstört, wenn sich das Kinderzimmer plötzlich zum Tempel der Verschwiegenheit entwickelt. Aber über Geheimnisse gewinnen Teenager leichter Autonomie und Selbstbestimmung. Sie lernen zu entscheiden, wer was von ihnen wissen darf und wer nicht. Das ist ein wichtiger Prozess. Je mehr Geheimnisse Heranwachsende vor ihren Eltern haben, umso emotional unabhängiger entwickeln sie sich.

Denn mit Geheimnissen kann man sich strategische Vorteile verschaffen und seinen Status festigen oder erhöhen. Sich selbst oder andere zu schützen, ist allerdings der wichtigste Grund für Geheimniskrämerei. Die potenziell nützlichen Aspekte des Geheimnisses werden meist unter den Tisch gekehrt, von der Öffentlichkeit und der Wissenschaft in gleichem Maß. Stattdessen genießt das Geheimnis landauf, landab einen zweifelhaften Ruf.

Leider ist dieser oft berechtigt. Die Geheimniskrämerei der Jugendlichen etwa kann ihr Verhältnis zu den Eltern belasten. Die Beziehung zu den Eltern leidet, je mehr die Heranwachsenden verheimlichen, bei Mädchen noch viel stärker als bei Jungen. Gegenseitiges Vertrauen ist offenbar auch in dieser Lebensphase zwingend.

Ebenso entwickeln Jugendliche umso wahrscheinlicher psychische Probleme, je weniger sie ihren Eltern erzählen.

Viele Studien weisen darauf hin, dass Heimlichkeiten auf die Stimmung schlagen – in Form von Stress, Angst, Depression, Einsamkeit und mangelndem Selbstwertgefühl. Selbst die kognitive Leistungsfähigkeit leidet.

Lerne im Kommunikationstraining richtig zuzuhören und zwischen den Zeilen zu lesen.

15. Februar 2019
Damiano Montero