dass zu wenig Arbeit auch Krank machen kann.

Von 40 Wochenstunden auf 35, 32, oder gar 30. In Deutschland ist es keine Blamage, weniger Arbeit zu fordern - auch hinsichtlich der Gesundheit. Letztendlich zeigt die Debatte um Stress, ständige Erreichbarkeit. Folgen einer zu starken Arbeitsbelastung sind Überforderung und Burn-out. Aber auch zu wenig Arbeit kann der seelischen und physischen Gesundheit schaden.

Der Großteil der Bevölkerung arbeitet zwar 35 oder sogar mehr als 40 Stunden, ohne dass die Gesundheit darunter leidet. Aber wenn es viel mehr als 40 werden, kann das doch schnell zu einer gesundheitlichen Belastung werden. Faktoren aus dem Privatleben sind für die Unterschiede verantwortlich. Woher die Mehrbelastung auch kommt, fest steht: Wer besonders viel arbeitet, scheint eher krank zu werden.

Typische Beschwerdebilder sind: Schlafstörungen, Rückenschmerzen, Magenprobleme.

Wenn man nur 30 Stunden in der Woche arbeitet, ist das noch nicht zwingend gesünder. Die Fragen sind zunächst: Wie intensiv ist die Arbeit in der kurzen Zeit? Und was macht man in der übrigen Zeit?

Für die meisten Menschen ist mehr Freizeit ein Segen, sie tut ihnen in jeder Hinsicht gut. Bei manchen aber besteht die Gefahr, dass sie zu viel in der Freizeit tun, etwa wenn sie Angehörige pflegen. Das kann auch belastend sein.
Dennoch gibt die Arbeit einen gleichmäßigen Rhythmus vor, der hilfreich für Personen ist, die Schwierigkeiten haben, ihren Tag selbst zu planen.

Zwar spielt die Arbeitszeit eine wichtige Rolle für die Gesundheit. Aber sie ist nicht immer der allein entscheidende Faktor. Wie die Arbeitszeit verteilt ist, wie anstrengend< die Arbeit ist und wie die Atmosphäre im Job ist - all das ist entscheidend, ob die Arbeit zur gesundheitlichen Belastung wird oder nicht.

So kann zum Beispiel Schichtarbeit - vor allem in Verbindung mit Nachtarbeit - zahlreiche Beschwerden zur Folge haben, die selbst bei kürzerer Arbeitszeit auftreten.

Kurze Pausen bringen mehr Erholung! Wie viel Pausen bringen, wird seit Jahrzehnten stark diskutiert. Als sicher gilt: Der Erholungswert der Pause ist am Anfang am größten. Deshalb ist anzunehmen, dass mehrere kurze Pausen mehr Erholung bringen als eine lange Pause. Es ist auch nicht immer eine Pause im klassischen Sinn notwendig. Manchmal reicht es schon, die Tätigkeit zu wechseln und etwas weniger Forderndes zu tun. Im Arbeitszeitgesetz ist pro sechs Stunden Arbeit eine Pause von einer halben Stunde vorgesehen.

Auch durch die Veränderungen der Arbeitsbedingung und Lebensqualität am Arbeitsplatz wird die Gesundheit und Motivation langfristig gefördert.
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26. August 2016
Damiano Montero